1) Man hat den Rücken frei – will sagen: man muss nichts tragen. Ein Esel kann, ohne Probleme 30-40 Kg (das Gepäck von 2 Personen) tragen.
2) Man hat Gesellschaft. Ein Esel ist ein großartiger Gesellschafter unterwegs! Er nervt nicht mit pausenlosen, langweiligen Diskussionen, hat keine besonders sportlichen Ambitionen, ist diskret und:
3) man lacht immer wieder über seine verrückten Einfälle!
4) Ein Esel ist, in Bezug auf Kulinarisches nicht so anspruchsvoll wie ein Pferd. Ihm reicht was er unterwegs und nachts an Gräsern und Sträuchern findet.
5) Man kommt sofort mit allen möglichen Menschen unterwegs in Kontakt! In jemandem der mit einem Esel herumspaziert, vermutet niemand einen kriminellen Strolch. Kaum jemand spricht uns nicht an wenn wir an ihm vorbeikommen – im Gegenteil: sofort ist man im Gespräch und es wird gestreichelt und gelächelt. Bisher habe ich es noch nie erlebt, dass man uns eine Ecke der Weide für die Nacht verweigert hätte – im Gegenteil!
1) Man kann nicht überall wandern! Manche Wanderwege sind einfach zu steil oder zu schmal (der Packsattel mitsamt den Taschen erfordert eine gewisse Mindestbreite der Pfade). Wanderkarten sind hier oft nicht detailliert genug beschrieben! Mehr als einmal mussten wir unterwegs kehrt machen weil die Wege einfach zu gefährlich wurden. Auch zuviel Verkehr ist nicht besonders prickelnd. Zwar nimmt ein Esel rasende LKWs einigermaßen gelassen hin, seinem Führer bescheren diese jedoch mitunter fürchterliches Herzklopfen, was sich nicht sehr vorteilhaft auf dessen Gelassenheit auswirkt.
2) Das Nachtlager! Oberstes Gebot ist jetzt nicht (mehr nur) der Gasthof mit dem herrlichen „Menu du jour“ und dem frischbezogenen Bett, sondern es muss vorher (!) sichergestellt sein, dass Meister Langohr nachts genug zu rupfen und zu trinken hat.
3) Der Rückweg! Wandert man einen Rundweg, gibt es kein Problem da man ja wieder dort ankommt, von wo man losgezogen ist. Dort steht ja dann auch das Transportvehikel für den Heimweg. Organisatorisch komplizierter sind lineare Wanderungen. Hier ist die logistische Kompetenz des Wanderers gefordert.
Man wandert nicht schneller mit. Aber leichter und fröhlicher…